Mein Ostersprachkurs - zwischen Currywurst und Campus

Reportage von

Vom 25.03 bis 29.03 war ich in Berlin, um am Ostersprachkurs teilzunehmen.
Mein Tagebucheintrag berichtet über die Ereignisse dieser wunderbaren 5 Tage in Berlin.

Sonntag, 25.03.18
Es war 5 Uhr morgens und wenige Minuten später musste ich aufstehen, als ich plötzlich Angst bekam und realisierte, dass mein Auslandsjahr immer näher kam.
Ich werde mein nächstes Schuljahr in Irland auf einem Internat verbringen und habe mich dafür im November angemeldet und im Dezember direkt eine Zusage von der Schule bekommen.
Doch zu dem Zeitpunkt war alles noch so weit weg und nicht greifbar.
Jedenfalls realisierte ich am Morgen, dass jetzt schon Osterferien waren und der Sprachkurs in wenigen Stunden anfangen würde.
Um 6:10 Uhr fuhr mein Zug ab und die Freude war groß.
Zum einen war ich nach langer Zeit endlich mal wieder in Berlin, zum anderen freute ich mich auch neue Leute kennenzulernen und natürlich auf den Sprachkurs!
Mit 30 Minuten Verspätung kam ich um 12 Uhr im total überfüllten Berliner Hauptbahnhof an und hatte noch eine halbe Stunde Zeit bis ich zu dem vereinbarten Treffpunkt kommen sollte.
Deshalb schlenderte ich erst einmal ein wenig herum.
Wahrscheinlich sah es von außen sehr lustig aus, wie ganz viele Jugendliche mit großen Koffern durch die Bahnhofshalle rannten und nicht wussten wohin sie sollten.
Zu meinem Glück habe ich zwei Mädchen, Lotta und Julie, getroffen, die die gleichen Tickets in der Hand hatten und auch nach dem Weg fragten.
Da waren wir schon zu dritt.
Am Treffpunkt angekommen standen dort schon einige Sprachschüler und die Gruppe wurde mit der Zeit immer größer.
Nach einer halben Stunde fuhren wir mit der Tram zum Hauptsitz von GLS und während der Fahrt verstanden wir uns alle schon sehr gut.
Als wir im GLS-Campus ankamen, fiel mir direkt auf, wie international die Atmosphäre dort war. Jeder sprach eine andere Sprache und alle waren sehr offen und hilfsbereit.
Nachdem wir die Koffer abstellten, hatten wir noch ein wenig Zeit, bevor sich das GLS-Team vorstellte und der erste Sprachkurs für uns anfing.
Wir nutzten die Zeit, um Mittag zu essen und die Sonne zu genießen.
Nach dem Unterricht gab es ein „Vorstellungsspiel“.
Dabei stellte sich heraus, dass es noch ein anderes Mädchen gibt, die auf die selbe Schule und in den selben Jahrgang wie ich gehen wird.
Was für ein Zufall!
Nachdem alle kurz miteinander gesprochen hatten, gab es Abendessen in der Cafeteria, wo wir uns auch für das anstehende Programm anmelden konnten – das vergaß ich leider vor lauter Ablenkung ...
Da ich mich sofort mit drei Mädchen - die nach Japan gehen werden - gut verstanden habe, teilten wir uns ein Zimmer mit Blick auf den Fernsehturm.
Nachdem wir die Koffer ausgepackt und unsere Nummern ausgetauscht hatten, gingen wir alle schlafen.
Es war ein langer und aufregender Tag.

Montag, 26.03.18
Um 8:30 Uhr gab es Frühstück.
Danach sind wir - Julie, Adele und ich - zu dritt losgegangen und haben unsere eigene kleine Stadttour gemacht.
Das Wetter hat leider nicht so richtig mitgespielt, aber das war uns egal.
Nach einer Stärkung auf dem Alexanderplatz haben wir uns dazu entschieden zum Brandenburger Tor zu gehen.
Auf dem Weg hat es leider angefangen zu regnen, jedoch haben wir uns mit dem „Spiel“, bei dem man so viele Tiernamen wie möglich von einem bestimmten Buchstaben aufzählen muss, abgelenkt. (Anmerkung: das ist schwerer als man denkt!)

Anschließend sind wir wieder zum GLS Campus gefahren und dort hatten wir die Chance, Fragen an einen Experten für unser Zielland zu stellen.
20 Minuten später hat der nächste Sprachkurs angefangen, der bis 18:30 Uhr ging.
Meine Lehrerin kommt ursprünglich aus Wales und spricht wunderschönes britisches Englisch.
Sie hat während des Unterrichts durchgehend Englisch gesprochen.
Ich habe erstaunlich viel verstanden und das hat mich zusätzlich motiviert.
Es wurde generell darauf geachtet, dass man viel frei spricht und über unterschiedliche Ereignisse berichtet.
Der Unterricht war so wie ein spannendes Gespräch.
Danach sind wir ins Hostel gegangen und haben noch ein paar Runden Mau-Mau gespielt.
Zum Ausklang gab es noch einen wunderschönen Sonnenuntergang, den man von der Dachterrasse des Hostels beobachten konnte.

Dienstag, 27.03.18
Der Dienstag hat irgendwie zu früh angefangen, da wir um 8:30 Uhr beim Frühstück sein sollten.
Da ich mich für die Führung in der Gedenkstätte Hohenschönhausen vergessen hatte anzumelden, musste ich mit zum GLS-Campus kommen und warten.
Ich nutzte die Zeit, um meinen Großeltern Postkarten zu schreiben oder die ersten Notizen für diesen Bericht festzuhalten.
Zum Mittagessen sind wir zu Berlins berühmtester Currywurstbude namens Konnopke's Imbiss gegangen.
Die Currywurstbude gibt es schon seit 1930 und ist mittlerweile eine Berliner Attraktion.
Neben Currywürsten und vielen anderen Speisen, kann man dort auch verschiedene Souvenirs kaufen.
Von 15:15 Uhr bis 18:30 Uhr gab es wieder den täglichen Sprachkurs, bei dem wir spielerisch unsere Grammatik aufbesserten – und jetzt wohl bemerkt alle beherrschen! Neben Hörverstehen in Form von kurzen Informationsfilmen über allgemeinen Themen, wurde auch Leseverstehen vertieft.
Abends gingen wir in ein japanisches Restaurant namens Makoto.
Dabei habe ich gemerkt, dass ich mich leider gar nicht mit Asien auskenne und keine Ahnung über die japanische Kultur habe.
Das war nicht schlimm, denn ich war mit sechs „Experten“ dort, die mir alles erklären konnten.
Die Portionen waren riesig und es war eine richtige Herausforderung mit den Stäbchen einigermaßen ordentlich zu essen.
Obwohl es in Japan „normal“ ist zu schlürfen und zu schmatzen, glaube ich, dass die Tischnachbarn leicht angenervt und angewidert von uns waren...
Nach dem Essen waren wir alle total satt und sind zurück ins Hostel gegangen

Mittwoch, 28.03.18
Leider war der Mittwoch auch schon der vorletzte Tag ...
Ich bin direkt nach dem Frühstück mit Hanna und Lotta in die Mall of Berlin gefahren.
Nach einer kurzen U-Bahnfahrt sind wir in der total überfüllten Mall angekommen und ehrlich gesagt hatten wir uns alle drei dieses Einkaufserlebnis etwas spektakulärer vorgestellt.
Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Starbucks holten wir noch Zoë und Johanna ab und sind zum Mittagessen gemeinsam zum Italiener.
Auf dem Weg dorthin erzählte uns Johanna total überwältigt, dass sie ihre Gastfamilie zugeteilt bekommen hat.
Ich glaube, alle waren darüber etwas neidisch und hätten sich auch eine solche E-Mail gewünscht.
Bei Nudeln und Lasagne haben wir über unsere Erwartungen und Wünsche von einer Gastfamilie gesprochen.
Danach gingen wir zurück zum GLS-Gebäude und der Sprachkurs hat für uns wieder angefangen.
Lustigerweise waren beim Unterricht fast alle englischsprachigen Zielländer vertreten.
Im Anschluss fand der Karaoke-Abend statt - mit „toller“ Musik und leckerer Pizza.
Ich würde sagen, dass dies mit Abstand der beste Abend war, da wir viel Spaß hatten – und wir wahrscheinlich dabei das ganze Hostel unterhalten haben.
Bei Kartenspielen, Diskussionen, vielen Witzen und – wie sich herausstellte - komischen landestümlichen Eigenheiten, haben wir die Zeit total vergessen.

Donnerstag, 29.03.18
Nachdem wir das Zimmer aufgeräumt und die Koffer gepackt hatten, gingen wir zum Frühstück.
Hier haben wir fest vereinbart, dass wir uns irgendwann treffen werden, auch wenn es etwas schwierig werden könnte, da wir alle aus verschiedenen Teilen Deutschlands kommen.
Nach dem Frühstück sind wir mit unsere Koffern zum GLS-Campus gefahren, da um 10 Uhr leider schon der letzte Sprachkurs angefangen hat.
In der Mittagspause gab es das „Abschiedslunch“ mit Chili con/sin Carne und als Nachtisch köstliches Tiramisu.
Als der Sprachkurs zu Ende war, fuhren wir alle zum Bahnhof.
Dort verabschiedeten wir uns und warteten auf unsere Züge.
Lustigerweise saß ich mit Adele in einem Zug und so konnten wir die Fahrt zusammen verbringen.
Was waren das für fünf schöne Tage!

Ich persönlich würde bei dem Ostersprachkurs immer wieder teilnehmen und kann ihn nur weiterempfehlen!
Zum einen lernt man viele neue Leute kennen und zum anderen wird man sicherer in der jeweiligen Sprache.
Auch die Bedenken, die ich am Anfang beschrieben hatte, wurden mir genommen und ich hatte einmal einen Vorgeschmack von Internat.
Ich jedenfalls freue mich schon jetzt auf den Get Ready Workshop!

Voll die coole Reportage! Hat echt spaß gemacht, die zu lesen!!