Es ist jetzt ein ganzes Jahr her, dass ich wieder aus Neuseeland heimgeflogen bin und ich muss leider sagen, dass mit all der Normalität und auch dem Stress, der Zuhause ist, man leicht wieder in den sogenannten "Alltagstrott" kommt. Nichtsdestotrotz muss ich noch sehr oft an meine wunderschöne Zeit auf der Südhalbkugel denken und wünsche mir in der manchmal angespannten und termingeplagten Zeit daheim wieder die Lockerheit aus meinen sechs Monaten in Neuseeland.
Angefangen hat mein Abenteurer mit den Orientierungstagen in Sydney, was wirklich sehr zu meiner Akklimation beigetragen hat. Außerdem war es wunderschön, abends mit kurzen Klamotten, während sich die Deutschen im Januar bei Minusgraden alles abgefroren haben, das Feuerwerk anlässlich des Austraila days anzuschauen.
Ich habe jede Chance für eine neue Aktivität genutzt und mich gleich zu Beginn des Schuljahres bei einem Schwimmwettkampf der Schule angemeldet. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und ich bin sehr froh, dafür einen eigentlich schulfreien Tag genutzt zu haben. Denn ich habe mir gesagt, dass so eine Möglichkeit sicher nicht nochmal auftaucht.
Dann bin ich auch schon bald mit meiner Outdoor education Klasse auf meinen ersten Kayaking trip gegangen. Wir sind entlang des Abel Tasman National Parks im Norden der Südinsel gepaddelt, haben Seehunde und sogar die kleinsten Pinguine der Welt gesehen.
Mit meiner Gastfamilie habe ich mehrere kleine Wanderungen unternommen oder bin vor allem mit meinem Gastvater in den Bikepark gegangen. Dadurch habe ich die Natur Neuseelands auch noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel kennengelernt, wenn man auf Trails durch den Wald düst.
In term 2 hatten wir dann unseren International ball, der extra für uns Austauschschüler aus aller Welt organisiert worden ist. Es war ein sehr lustiger Abend mit viel Tanzen und Spaß haben.
Einer der allerletzte Höhepunkte in meinem Aufenthalt war das skydiving, dass ein Projekt von der Physikklasse war. Es war atemberaubend beim Flug nach oben die ganze Landschaft, die du in den letzten sechs Monaten dein Zuhause genannt hast, von oben zu überblicken. Und dann aus einer Höhe von 4 km abzuspringen ist einfach nur "epic".
Meine letzte Aktivität gemeinsam mit meinen internationalen Freunden war ein trip nach Wellingten, der Hauptstadt von Neuseeland. Es war definitiv windig, weshalb es absolut verdient den Namen "Windy Wellington" trägt. Aber es war ein sehr schöner Abschluss unserer gemeinsamen Zeit, an die ich immer sehr gerne zurückdenken werde.
Und dann hieß es Abschied nehmen von all meinen Freunden, die ich getroffen habe und die jetzt auf der ganzen Welt verteilt leben, und von meiner Gastfamilie. Von meinem Zuhause, dass es in dieser wenn auch kurzen Zeit definitiv geworden ist und auch von all den Gewohnheiten, die ich mir im Laufe dieser Zeit aufgebaut hatte.
Ich bin mit einem lachenden und auch einem weinenden Auge gegangen. Man freut sich sicher, seine Familie daheim wiederzusehen, aber ich bin dort in Neuseeland irgendwie jemand anderes gewesen. Es macht einen ganz schönen Unterschied, zu wissen, dass immer jemand für Rat und Unterstützung da ist, wenn man daheim wohnt, oder ob man auf sich selbst gestellt ist und einfach mal machen muss. Aber ich bin um viele Erfahrungen reicher geworden und die kann mir keiner mehr in meinem Leben nehmen.