Christmas time in Canada

Reportage von

Weihnachten nicht zu Hause mit seiner Familie zu feiern kann wirklich sehr hart sein. Aber es ist auch total cool zu sehen was es in einem anderen Land für Traditionen gibt und neue Dinge kennenzulernen. Deshalb werde ich jetzt meine Erlebnisse in der Weihnachtszeit mit euch teilen:)

Am 27. November sind wir in den Wald gefahren und haben um uns einen Weihnachtsbaum zu holen. Viele Familien hier kaufen keinen sondern fällen sich einfach selbst einen. Das ist von der Regierung erlaubt und man muss auch nichts dafür zahlen. Am 1. Dezember haben wir dann den Baum geschmückt und sogar schon die Geschenke darunter gelegt. Das hat mich sehr überrascht, weil man in Deutschland ja die Geschenke erst am 24. Dezember unter den Baum legt.

In Kanada ist es natürlich auch üblich einen Adventskalender zu haben, aber sie unterscheiden sich ein wenig zu denen in Deutschland, weil die meisten Kalender hier 25 statt 24 Türchen haben. Meine Gastfamilie hat für mich und meine Gastschwester je einen Kalender selber gemacht:) Ein weiterer Unterschied ist, dass in Kanada kein Nikolaus gefeiert wird und Adventskränze sind auch nicht typisch. Manche haben zwar einen, aber die meisten nicht.

Im Dezember gab es immer mal wieder Events wo wir Lebkuchenhäuser bauen konnten und das beste dann gewonnen hat. Viele Lebkuchenhäuser hier bestehen allerdings nicht aus Lebkuchen sondern aus KitKat oder Oreo.

Es gab in unserer Stadt sogar einen Weihnachtsmarkt!! Der war allerdings in der Eishockeyarena, weil es draußen zu kalt ist;) Der  Weihnachtsmarkt war allerdings mehr wie ein Flohmarkt. Man konnte viele selbstgemachte Sachen kaufen, aber es gab auch Essen, wie selbstgemachte Kuchen, Pies oder Crêpes.

Mit meinem Outdoor Education Kurs haben wir diesen Monat viele Cross Country Skiing (Langlauf) Trips gemacht. Wir sind dann einfach für die zwei Blöcke, die wir jeden Tag haben, mit dem Schulbus ins nächste Skigebiet gefahren und sind dann für ungefähr 2 1/2 Stunden Ski gefahren. Ich dachte immer Langlauf ist eher was für alte Leute, aber wenn man schnell fährt, ist es echt anstrengend und macht super viel Spaß!! Im Januar werden wir einen dreitägigen Cross Country Skiing Trip machen.

Wir haben ein paar mal „white elephant“ gespielt. Das ist so ähnlich wie Wichteln, nur dass man nicht ein Geschenk für eine bestimmte Person kauft, sondern alle Geschenke in die Mitte gelegt werden und man dann würfelt. Je nach Zahl darf man sich dann ein Geschenk aus der Mitte aussuchen, sein Geschenk auspacken, tauschen oder muss es nach links oder rechts weiter geben. Das ist echt sehr lustig. 

Plätzchen backen darf natürlich auch nicht fehlen!!

Ich habe die Kekse mit meiner kleinen Gastschwester und meiner Gastschwester aus Spanien gemacht und es hat echt Spaß gemacht. Die kanadischen Butterplätzchen heißen „Sugar Cookies“ und der Unterschied zu der deutschen Variante ist, dass der Teig ein bisschen dicker ausgerollt wird. Ansonsten sind und schmecken sie ziemlich ähnlich. Wir haben hier allerdings die deutsche Variante gemacht;)

Am 16. Dezember konnten wir das erste Mal Ski fahren gehen. Es hat echt super viel Spaß gemacht und war sehr lustig!

In der Kirche von meiner Gastfamilie gab es für die Weihnachtszeit ein Event, wo die ganze Familie kommt und man verschiedene Stationen bearbeiten konnte. Es gab Stationen, wie Baumschmuck basteln, Lebkuchenhäuser bauen, heiße Schokolade dekorieren, Schneekugeln basteln,… Es gab sogar eine Station wo man Futter für die Rentiere von Santa zusammenstellen konnte. Das war wirklich lustig und hat viel Spaß gemacht. 

An Weihnachten sind wir abends in die Kirche gegangen, aber das ist total anders als in Deutschland. Die Kirchengebäude sind alle ziemlich neue Gebäude, die eher wie Gemeinderäume oder so aussehen. Auch der Gottesdienst ist ganz anders. Der Pfarrer macht die ganze Zeit Witze und man fühlt sich eher wie in einer Comedyshow als in einer Kirche. Die Lieder sind auch viel fröhlicher als die Kirchenlieder in Deutschland.

Meine Gastfamilie packt ihre Geschenke schon am 24. abends aus, aber die meisten Familien hier packen sie am 25. morgens aus. Wir haben am 25. morgens unsere typisch amerikanischen „Stockings“ (die große Socke) ausgepackt. Das war die erste Stocking, die ich je hatte und ich finde es eine echt schöne Tradition:)) Generell hatte ich es mir viel schwieriger vorgestellt Weihnachten ohne seine Familie in einem komplett anderem Land zu feiern, aber es war eigentlich total schön und meine Gastfamilie hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben! Außerdem war es das weißeste Weihnachten, dass sie ich je hatte;)